Im Mittelalter waren die Gräber nicht sehr tief. Bei Regen kam es zu Auswaschungen des Erdreichs. Als Folge des Verwesungsprozesses kamen Leichenteile an die Erdoberfläche. So kam es zu Geschichten, dass z.B. eine Hand aus dem Grab wächst. Damals wussten die Menschen noch nichts von Faulgasen, die beim Verwesungsprozess entstehen und den Körper bewegen und Töne erzeugen konnten. So glaubten sie, die Toten würden im Grab kauen und schmatzen. Und das Kopf- und Barthaare sowie Finger- und Fußnägel nicht weiter wachsen, sondern durch die Haut, die sich zurückzieht länger aussehen.
Es gab auch den Brauch, den Toten eine Münze in die Hand oder den Mund unter die Zunge zu legen oder Augen und Mund sorgfältig zu schließen, um so eine Wiederkehr zu verhindern.
Hexen, Selbstmörder und alle anderen "Unwürdigen" wurden nicht auf dem kirchlichen Friedhof begraben, es war ihnen nicht vergönnt, in geweihter Erde zu liegen.